Kein gewöhnliches Rad.
Ein Rad, das die Grenzen des Machbaren verschiebt.
Ein Rad für diejenigen, denen das Beste gerade gut genug ist.
Ziel der Entwicklung des tauwerk delight war es, das leichteste Rollstuhlrad der Welt zu erschaffen – gepaart mit einer einzigartigen Ästhetik und bestmöglichem Komfort. Und das ohne Kompromisse bei der Dauerhaltbarkeit einzugehen.
Wir haben uns dazu jede einzelne Komponente vorgenommen und diese mit den jeweils am besten geeigneten Materialien und Technologien „neu gedacht“.
Nach einigem Suchen nach Felgenherstellern, die unseren Ansprüchen bezüglich Know-How und Fertigungsqualität entsprechen, haben wir in der österreichischen Firma Xentis® den perfekten Partner für die Entwicklung herausragender Carbonfelgen gefunden. Ergebnis der Entwicklung sind Felgen, die im Rollstuhlbereich wohl ihresgleichen suchen, wenn es um Design, Zuverlässigkeit und geringes Gewicht geht.
Die 28 mm hohe Felge besitzt eine äußere Breite von 25,4 mm. Diese harmoniert optisch und technisch perfekt mit den weit verbreiteten 1“ (25,4 mm) breiten Bereifungen – beispielsweise dem Schwalbe® One; Marathon oder Rightrun.
Die 17 mm Innenweite der Felge lassen aber auch alle anderen üblichen Reifenbreiten zwischen 20 mm und 37 mm zu. Zwei im Felgenbett eingebrachte minimale Erhöhungen (sog. „humps“) gewährleisten den präzisen Sitz und Rundlauf der Reifen, auch noch bei niedrigen Luftdrücken.
Die Felgen werden in einem überwiegend manuellen Prozess zu 100 % in Österreich gefertigt. Die Bereiche der Speichensitze sind extra verstärkt und gewähren dadurch eine dauerhaft stabile Verbindung zu den Speichen.
Trotz des sehr geringen Felgengewichts von nur 340 g bei einem Durchmesser von 540 mm (24“) besitzt die Felge eine für den Alltagsgebrauch optimale Steifigkeit und Festigkeit. Jede Felge verfügt über eine Seriennummer und einen RFID Chip, was die Nachverfolgbarkeit von Herkunft und Herstellung lückenlos sicherstellt.
Die Ventilbohrung besitzt fertigungsbedingt einen Durchmesser von 9 mm und wird über einen Einsatz auf 6,5 mm zur Verwendung von Schläuchen mit Sclaverandventil reduziert. Die Verwendung von Schläuchen mit Schraderventil (Autoventil) ist zwar möglich, wir raten aber aus technischen und optischen Gründen zu den druckstabileren Sclaverandventilen. Für einen 1“ breiten Reifen sind die Felgen bis zu einem Druck von 10 bar freigegeben.
Unsere Speichen sind absolut einzigartig auf dem Markt der Rollstuhlräder. Sie bestehen aus einer hochfesten synthetischen Faser, welche eine fünfmal höhere Festigkeit gegenüber Stahl besitzt. Dadurch sind wir in der Lage extrem leichte Speichen mit einem Gewicht von nur 2,4 g herzustellen.
Die von uns verwendete Faser besitzt eine gute Abriebfestigkeit und nimmt praktisch keine Feuchtigkeit auf. Der Empfindlichkeit gegenüber UV-Licht wird mittels einer speziellen Beschichtung entgegengewirkt und spielt dadurch keine Rolle mehr. Durch die Beschichtung sinkt zudem die Schmutzempfindlichkeit deutlich. Die Faser besitzt eine hohe Steifigkeit bei praktisch vernachlässigbarem Kriechverhalten. Sie eignet sich daher hervorragend für die in einem Speichenrad ausschließlich mit Zugkräften belasteten Speichen.
Das Fasergarn wird in unserem Haus zu Seilen verflochten, was uns die Möglichkeit eröffnet, Muster aus verschieden eingefärbten Garnen herzustellen und dadurch eine einzigartige Optik zu erzeugen. Auch die Haptik verflochtener und gespannter Seile ist beeindruckend und sicher einzigartig. Die Seile werden anschließend unter hoher Last und Temperatur noch „thermofixiert“, wodurch deren Eigenschaften bezüglich Dehnung und Oberflächengüte weiter verbessert werden.
In weiteren Arbeitsschritten werden die Seile per Hand unlösbar mit Endverbindungen aus hochfestem Aluminium versehen und zur fertigen Speiche komplettiert. Die Endverbindungen ermöglichen durch Feingewinde das Einspeichen und präzise Zentrieren der Felge. Die statische Zugfestigkeit unserer Speichen liegt über 2000 Newton, was einer Gewichtskraft von mehr als 200 kg entspricht. Die Zugfestigkeit des Seils an sich liegt sogar bei über 7000 Newton. Da Seile per se keine Biegemomente aufnehmen können, weichen sie bei seitlichen Belastungen aus und nehmen nach der Belastung ihre ursprüngliche Form wieder an. Die dabei kurzzeitig auftretenden erhöhten Zugbelastungen in der Speiche stellen kein Problem dar. Beschädigungen oder bleibende Verformungen der Speichen durch dumpfe Gegenstände, wie dies bei Stahlspeichen vorkommen kann – etwa beim Verladen der Räder im Fahrzeug – werden dadurch ausgeschlossen.
Der größte technische Vorteil gegenüber Stahlspeichen liegt neben dem um 65 % geringerem Gewicht aber in der Eigendämpfung des Fasermaterials bzw. der fertigen Speiche. Diese Dämpfung erhöht den Fahrkomfort merklich ohne dabei eine erhöhte Antriebskraft zu erfordern. Insbesondere auf unebenen Wegen garantiert dies ein ermüdungsarmes Fahren auch über längere Strecken.
Für unsere Naben nutzen wir hochfestes Aluminium, mit dem wir durch seine im Vergleich zu Stahl um 66 % niedrigere Dichte bei ausreichend hoher Festigkeit minimalistische Naben mit einem Gewicht deutlich unter 100 g realisieren können.
Das Design der Naben ist darauf ausgelegt, die wirkenden äußeren Belastungen optimal aufzunehmen und abzuleiten. Ziel war es, das gesamte Material gleichmäßig hoch auszulasten, aber gleichzeitig Bereiche mit übermäßig hoher Beanspruchung zu vermeiden. Moderne Konstruktions- und Simulationstools leisteten hierbei wertvolle Unterstützung.
Die revolutionäre Oberflächenstrahltechnik unseres Fertigers ermöglicht es uns, definierte, absolut gleichmäßige und zu 100% reproduzierbare Oberflächen zu erzeugen.
Jegliche Bearbeitungsspuren werden dadurch komplett entfernt und geben den Naben somit eine überlegene Optik und Haptik. Zusätzlich bewirkt das Strahlen eine weitere Festigkeitserhöhung der oberflächennahen Bereiche.
Wir verbauen ausschließlich hochwertige Keramiklager in unseren tauwerk-Rädern. Keramiklager mit ihren sehr harten und außerordentlich verschleißfesten Wälzkörpern aus Siliciumnitrid überzeugen gegenüber Standardkugellagern mit Stahlkugeln durch deutlich niedrige Reibung und eine unübertroffene Lebensdauer.
Keramiklager, beispielsweise die in Dänemark von Hand gefertigten Lager von ceramicspeed® führen nachgewiesenermaßen zu einem ruhigeren Lauf und sind zudem leichter. Sie bieten eine fünf bis zehn Mal höhere Lebensdauer gegenüber Standardlagern – auch unter hohen Lasten. Wir finden, es gibt keinen Grund andere Lager im tauwerk delight zu verbauen.
Unsere Räder sind für die Achsdurchmesser 12 mm und 12,7 mm (1/2 Zoll) erhältlich. Der Lagerabstand beträgt 56 mm (außen/außen).
Die Greifreifen werden an sechs Punkten axial mit der Felge verschraubt. Durch diese Befestigungsart realisieren wir ein deutlich ansprechenderes, organischeres Gesamtdesign, als mit den üblichen überstehenden und zurechtgebogenen Greifreifenlaschen. Aber auch im Bezug auf Festigkeit, Montageaufwand, Greifreifenpositionierung und Verletzungsgefahr bietet diese Variante Vorteile gegenüber der Befestigungsart mit Laschen.
Der Greifreifenabstand zur Felge wird optisch sauber über Distanzhülsen eingestellt und ist jederzeit auch nachträglich einfach auf die individuellen Bedürfnisse anpassbar – auch mit montiertem Reifen. Allen Rädern liegen entsprechende Distanzstücke aus eloxiertem Aluminium bei. Die Anschraubpunkte an der Felge bestehen aus formschlüssig eingesetzten, unverlierbaren Einsätzen aus dem gleichen Aluminium und gewährleisten dauerhaft einen stabilen Kraftfluss zwischen Greifreifen und Rad. Wir verwenden ausschließlich Titanschrauben für den bestmöglichen Kompromiss aus Festigkeit und niedrigem Gewicht.
Wir verbauen ausschließlich hochwertige und leichte Greifreifen der Firma Carbolife®. Diese sind ebenfalls „made in germany“ und gewährleisten durch ihre innovative ergonomische Profilform einen kraftschonenden, kontrollierten und ermüdungsfreien Griff. Die Greifreifen sind in verschiedenen Varianten erhältlich.
Jedes tauwerk-Rad wird sorgfältig per Hand in unserem Haus eingespeicht, zentriert und währenddessen mehrmals abgedrückt. Für jedes Rad werden die Speichenspannungen aller Speichen sowie der Rund- und Planlauf der Felge elektronisch erfasst und dokumentiert. Das mehrmalige definierte Abdrücken vermeidet dauerhaft ein erneutes (Nach-)Zentrieren der tauwerk-Räder bei sachgerechter Nutzung.
Tauwerk-Räder sind radial eingespeicht, d.h. die Speichen kreuzen sich nicht und laufen auf dem kürzest möglichen Weg von der Felge zur Nabe. Dadurch wird eine maximale Radsteifigkeit in Querrichtung bei gleichzeitig minimalem Gesamtgewicht erzielt. Eine gekreuzte Einspeichung, wie sie sich in der Regel bei Fahrradrädern findet, ist bei Rollstuhlrädern nicht notwendig, da hier keine Drehmomente in Fahrtrichtung zwischen Nabe und Felge übertragen werden müssen. Im Gegensatz zum Fahrradbereich werden die Antriebs- und Bremskräfte am Rollstuhl über den Greifreifen direkt in die Felge eingeleitet und wirken nicht erst auf die Nabe. Eine erhöhte Steifigkeit oder Stabilität bei im Rollstuhlbereich wirkenden Belastungen ergibt sich – entgegen weit verbreiteter Meinung – bei einer gekreuzten Einspeichung ebenfalls nicht.
Die ovalen Speichen werden in Fahrtrichtung ausgerichtet und ergeben so eine gleichmäßige und dynamische Optik, ähnlich der sogenannten „Messerspeichen“ im Fahrradbereich.
Wir zentrieren alle Räder mit einer Seiten- und Höhenschlag-Toleranz von +/- 0,2 mm und einer je Seite möglichst gleichmäßigen und hohen Speichenspannung. Dies gewährleistet, dass das Rad die im Betrieb wirkenden Belastungen dauerhaft ertragen kann, ohne dass einzelne Speichen ihre Zugspannung kurzzeitig verlieren können – und sich dadurch lösen – oder überlastet werden.
Die Räder werden während dieses Prozesses mehrmals per Hand abgedrückt. Ein weiteres Setzen der Speichen im Betrieb und der damit verbundene unrunde Lauf wird dadurch ausgeschlossen.